Aus aktuellem Anlass #coronakrise - 31. März 2020

Von schlafenden Hunden, die irgendwann doch aufwachen und dem Unterschied zwischen Aktion und Reaktion


Krisen sind immer auch ein Thema der Kommunikation. Und Krisen führen aus irgendeinem Grund auch immer und immer wieder dazu, dass viele „lieber erst mal gar nichts machen“ oder „keine schlafenden Hunde wecken“ oder „lieber nicht auf das Thema aufspringen“ möchten - um es dann doch zu tun und mit dem Strom mitzuschwingen statt der Leithammel zu sein. 

Krisen sind nicht dafür da, daraus Profit zu schlagen, nein, aber in allen Positionen, die ich bisher inne hatte, habe ich eines gelernt: Aktion ist immer besser als Reaktion. Ob es sich um eine bevorstehende Insolvenz handelt, einen CEO-Wechsel, der genau in eine große Presseanfrage fällt (die eigentlich damit gar nichts zu tun hatte und es dann aufgrund der nicht vorhandenen Rückmeldung ungewollt doch hat), Ideen, die man hatte, dann die anderen aber doch schneller sind oder allem, was jetzt rund um Corona passiert. 

Firmen und Unternehmen sind jetzt und heute mehr und mehr gefragt, sich zu positionieren. Inhalte sind noch wichtiger als zuvor, Profile können jetzt noch schärfer geschliffen werden. Aus den jüngsten Umfragen wissen wir: Die Menschen lesen mehr, sie sind mehr online, sie netzwerken mehr im Netz - und sie sehen demnach eben auch mehr. Deshalb macht die Schockstarre der vielen da draußen den entscheidenden Unterschied zu denjenigen, die es eben doch angehen und sich weiterhin zeigen. Sich äußern, sagen, wie es ist, helfen, unterstützen oder auch einfach nur weiter ihrem Job nachgehen. 

 

Was Unternehmen zu tun haben - 5 Punkte:

  1. Im Kontakt mit ihrer Zielgruppe bleiben - ob B2B oder B2C, ob Zulieferer, Sparringspartner oder direkter Kunde
  2. Überlegen, welche Inhalte jetzt sinnvoll sind - könnte ein Live-Chat mit der Geschäftsführung endlich möglich sein, gibt es alten Content, den man reaktivieren kann, ist genau jetzt die Zeit für etwas, was immer und immer wieder verschoben wurde oder was können Mitarbeiter jetzt aus dem Home Office produzieren?
  3. Aus vergangenen Krisen lernen - gibt es etwas, das man heute wieder nutzen kann, auch in der Kommunikation?
  4. Sich auf das besinnen, was man tut und überlegen: Was genau macht die Firma mit seinen Produkten, seinen Dienstleistungen oder seinem Angebot aus? Wie kann man vielleicht davon ableitend jetzt andere Dinge anbieten, die in der aktuellen Lage gefragt sind?
  5. Das danach vorbereiten - also: Wie geht es nach der Krise weiter? Was können wir bis dahin tun und was tun wir dann? 

Viele sprechen davon, dass Krisen auch eine Zeit der Bereinigung seien, dass man sich jetzt „zurechtruckeln“ könne, dass man sich vielleicht auch neu aufstellen kann und es manches nach Corona tatsächlich nicht mehr geben wird. Fakt ist: Wer im Gespräch bleibt, bleibt auch wahrnehmbar. Nur schnell muss man sein und auf den Punkt.

Denn eins noch: der Flurfunk ist immer schneller.